Dienstag, 1. Februar 2011

Helga König im Gespräch mit Markus Schollmeyer

Helga König: Dem Klappentext Ihres Buches entnehme ich, dass Sie Gerechtigkeitsforschung betreiben. Was kann hat man darunter zu verstehen und haben Sie Forschungserkenntnisse in Ihr Buch eingearbeitet?

Markus Schollmeyer: Gerechtigkeitsforschung schafft einen Perspektivwechsel weg vom geschriebenen Recht hin zur gerechten Lösung. Es steht also nicht mehr das formale Prinzip einer geschriebenen Rechtsordnung im Mittelpunkt, sondern das Gerechtigkeitsgefühl der Menschen wird zum Maßstab der Entscheidungen. Dazu bildet man dieses Gerechtigkeitsgefühl der Menschen ab. Die Ergebnisse werden dann von den Menschen besser verstanden, weil das Ergebnis eben aus deren Verständnis der Gerechtigkeit entspringt und nicht nur das bloße Produkt eines juristischen Vorgangs ist.
Ich habe die Ergebnisse in meinem Buch dahingehend eingearbeitet, als ich Fälle gewählt habe, an denen das Verständnis der Menschen von Gerechtigkeit besonders weit vom juristischen Alltag abweicht. Mein Hauptziel ist es aber mehr Transparenz – übrigens ein sehr wichtiges Element der Gerechtigkeit – in die juristischen Prozesse insgesamt zu bringen. Leider verstehen die Menschen heute nicht mehr, was über sie geurteilt wird und warum manches so (ungerecht) läuft, wie es läuft...

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