Gute Stimmung auf der Verteidigerbank am 6. Prozesstag: Gustl Mollath, Gerhard Strate, Caroline Arnemann Foto: Ursula Prem |
So umfangreich und verwirrend der Fall Gustl Mollath sich darstellt, so einfach ist es, seinen einzigen roten Faden zu finden: Alle Vorwürfe verlieren sich konsequent im Nirgendwo. Wer hatte nochmal eigentlich das Video gesehen, auf welchem ein Mann, ähnlich gekleidet wie Mollath, unvorstellbare Dinge mit unschuldigen Autoreifen anstellen soll? – Das Nürnberger Landgericht jedenfalls nicht. Das bestätigt heute auch der damalige Schöffe Karl-Heinz Westenrieder als Zeuge im Regensburger Wiederaufnahmeverfahren. Und wer hat jemals die angebliche Narbe bemerkt, die Mollath durch einen Biss in den Arm seiner Ex-Frau verursacht haben soll? Hieß es im Urteil von 2006 noch, »dass von der blutenden Bisswunde noch heute eine Narbe zu sehen ist«, so kann nicht einmal der jetzige Ehemann der Frau Auskunft darüber geben, ob diese Verletzung existiert. Die Bisswunde sei »so gut wie verheilt«, er wisse, dass es die gibt, am Ellbogen, rechts oder links, er habe nicht nachgeguckt.
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