Freitag, 25. Februar 2011

Helga König im Gespräch mit Prof. Dr. Grönemeyer


Prof. Dr. Grönemeyer
Foto: Kilian Kessler

Sehr geehrter Prof. Dr. Grönemeyer, vor geraumer Zeit habe ich Ihr Buch »Dein Herz: Eine andere Organgeschichte« rezensiert. Heute möchte ich Ihnen hierzu, Ihre Zeit bewusst nicht zu sehr in Anspruch nehmend, vier Fragen stellen.

Helga König: Sie haben in Ihrem Buch, in dem der unbedarfte Leser vom Titel her zunächst ein trockenes Medizinfaktenbuch vermuten könnte, auch einige Gedichte namhafter Dichter einfließen lassen. Lieben Sie Poesie und glauben Sie, dass es sich hierbei um eine Herzensangelegenheit handelt? Wenn ja, weshalb?

Prof. Dr. Grönemeyer: Ja, ich liebe Literatur, so wie auch Musik, und manche Lieder wie „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, beglücken mich seit meiner Kindheit. Für mich ist „das Herz“ seit Jahren ein wichtiges Thema, ganz besonders seit meiner eigenen schweren Herzerkrankung. Seit Jahrtausenden schon kreisen die Gedanken der Menschen um diese Fragen, was das Herz mit Gefühlen, mit Ängsten, Glück und Liebe zu tun hat. Keine Kultur, in der nicht das Herz eine zentrale Rolle spielte. Das Organ hat seine eigene Geschichte. Wer sie verstehen will, der muss die Grenzen der Naturwissenschaft überschreiten...

*